von Hansi Tietgen

Im Rahmen unserer Pentatonik-Gedächtniswochen ist es natürlich ein absolutes Muß, dass auch unsere Serie Lick der Woche, ganz im Zeichen der hippen 5-Ton Skala steht. Diesmal wollen wir uns mit einem Gitarristen beschäftigen, der mit seiner obercoolen Gitarrenarbeit schon seit vielen Jahren für jede Menge Aufsehen in der Szene sorgt. Die Rede ist von Mr. Mark Knopfler, formerly known as Mr. Dire Straits.

Mit seinem aktuellen Release, dem Album Sailing To Philadelphia, zeigt der gute Mark einmal mehr, dass er ein begnadeter Songwriter ist, der dazu auch noch mit einem untrüglichen Gespür für die Melodie ausgestattet zu sein scheint. Ein eindrucksvolles Beispiel für diese Gabe liefert der Titel-Song des Albums Sailing To Philadelphia, den er zusammen mit Sangesbruder James Taylor aufs Band gebracht hat. Die recht simple Akkordfolge der Nummer ist geschickt instrumentiert und wird durch den lasziven Sangesstil der beiden Brothers In Arms zu einem echten Kleinod.

Die nötigen gitarristischen Akzente setzt der gute Mark durch den Einsatz einiger typischer Knopfler Trademark-Lix. Einmal mehr ist es hierbei Marks Fingerstyle, der seinen Sololix den authentischen Sound besorgt. Um dir die Chance zu geben, einen Einblick in den Spielstil des Gitarreros zu bekommen, habe ich dir eine Art Destillat der Soloarbeit des Songs angesetzt. Die Akkorde basieren auf dem Refrain-Teil des Songs und stehen in der Tonart F#Moll, eine Tatsache die die F# Moll-Pentatonik zur Skala der Wahla werden lässt. Hör dir die Nummer jetzt zunächst einmal an. Alles weitere dann später!

Solo im Stil von Sailing To Philadelphia - Audio abspielen

Mark setzt, wie eben schon erwähnt, ganz auf den Einsatz der guten alten Pentatonik. Den knopflerig, smoothen Sound, gepaart mit einigen typischen perkussiven Attacken, erreicht Mark durch seine ganz spezielle Art des Anschlages. Als einer der ganz wenigen Gewerbetreibenden des Rock, verzichtet Herr Knopfler nämlich gänzlich auf eine Pickinghilfe in Form eines Plektrums. Mark ist ein waschechter Fingerpicker. Falls du schon minimale Erfahrungen mit dem klassischen Gitarrenspiel oder einfachem Folkpicking gemacht hast, kannst du durchaus versuchen, das Solo mit den Fingern zum Besten zu geben. Du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer.

Falls du ehr zu Althergebrachtem tendierst, ist das auch kein Beinbruch. Auch mit dem Plektrum gespielt, macht die Nummer einiges her. Egal für was du dich im Endeffekt entscheidest, auf eine Sache solltest du auf jeden Fall ganz großen Wert legen: Spiele so gebunden wie eben möglich. Gerade die Hammering Ons und Pull Offs, gepaart mit einigen obercoolen Bendings, versorgen das Solo mit der nötigen Coolness und machen das Teil zu einem Original.

Schönes Wochenende und bis zum nächsten Mal

Hansi T.

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